AGARP und Polizei kicken für Flutopfer

Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer treffen die Mannschaften des rheinland-pfälzischen Landesverbandes der Integrationsbeiräte (AGARP) und der rheinland-pfälzischen Polizei am Sonntag, den 3.Oktober 2021, in einem Benefiz-Fußballspiel für die Flutopfer aufeinander. Beginn der Veranstaltung ist um 12:30 Uhr im Alzeyer Wartbergstadion (Kaiserstraße, 55232 Alzey). Eröffnet wird das Event mit Grußworten von Vize-Polizeipräsident Thomas Brühl, Landrat Heiko Sippel, Bürgermeister Christoph Burkhard sowie AGARP-Vorsitzenden Kemal Gülcehre.

AGARP übergibt Resolutionen an Ministerin

Kandel. Zur ersten Präsenzversammlung im Jahr 2021 traf sich der rheinland-pfälzische Landesverband der Integrationsbeiräte (AGARP) am vergangenen Samstag in Kandel. Neben den angereisten Delegierten konnte Landesvorsitzender Kemal Gülcehre zahlreiche Gäste begrüßen. Darunter Integrationsministerin Katharina Binz, den Landesbeauftragten für Migration und Integration, Miguel Vicente, den Vorsitzenden des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrates, Memet Kilic, die Beigeordnete der Stadt Kandel, Jutta Wegmann sowie den Migrationsforscher Luis Caballero. Ein Haupttagesordnungspunkt bildete die Verabschiedung von vier Resolutionen, die im Anschluss der Integrationsministerin übergeben wurden.

Faire Teilhabechancen und Drittstaatler:innenwahlrecht

Dabei bekräftigte die AGARP noch einmal ihre Forderung nach der Einführung eines Drittstaatler:innenwahlrechts bei Kommunalwahlen: „Es ist Niemandem zu erklären, warum einem EU-Ausländer, der erst wenige Monate in der Bundesrepublik lebt, das Wahlrecht bei Kommunalwahlen zugestanden wird, Drittstaatsangehörigen, die seit Jahren Deutschland ihre Heimat nennen, dieses jedoch verwehrt wird. Diese Ungerechtigkeit muss schnellstens behoben werden!“

Obwohl mittlerweile 26 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen einen Migrationshintergrund haben, könne von fairen Teilhabechance noch keine Rede sein. Deshalb seien Maßnahmen wie das anonymisierte Bewerbungsverfahren, eine verpflichtende diversitätsorientierte Öffnung von politischen Organisationen, Verwaltungen und Institutionen notwendig. Ebenso die „Einführung einer Stichtagsregelung, die dafür sorgt, dass langjährige Verfahren ein Ende finden und dass Menschen, die sich bei uns längst integriert haben, einen sicheren Aufenthaltstaus bekommen“, fordert ein weiterer Resolutionstext.

Aufnahme in Härtefallkommission gefordert

Dass ausgerechnet der politischen Interessenvertretung der Betroffenen bislang kein Sitz in der rheinland-pfälzischen Härtefallkommission gewährt wird, ist der AGARP unverständlich. „Daher fordern wir, dass auch der Arbeitsgemeinschaft der Beiräte für Migration und Integration Rheinland-Pfalz (AGARP), als gewählte politische Interessenvertretung der am häufigsten betroffenen Gruppe, ein ständiger Sitz in diesem wichtigen Gremium gewährt wird“, heißt es in einem dritten Papier. Dabei sei auch zu berücksichtigen, dass in anderen Bundesländern die Dachorganisationen der Integrations- und Ausländerbeiräte in dieser Kommission vertreten sind.

Bei der Verabschiedung der vierten Resolution „Rechtsextremismus entschieden bekämpfen“ bekräftigte Vorsitzender Gülcehre noch einmal die Symbolkraft des Veranstaltungsortes. Das beschauliche Kandel geriet nach dem Mord an der 15 Jährigen Mia in die Schlagzeilen und war zum Aufmarschgebiet rechtsextremer Gruppierungen geworden. „Die Kandeler Bürger:innen haben deutlich gezeigt, dass sie ihre schöne Stadt nicht für rechtsextreme Hetze instrumentalisieren lassen. Ich freue mich, dass dieses Engagement mit dem Brückenpreis der Landesregierung ausgezeichnet wurde.“

Hilfe für Flutopfer

Nach einer Schweigeminute für die Opfer der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, verwies Gülcehre noch einmal auf das Spendenkonto der AGARP. „Die Menschen in der betroffenen Region werden in absehbarer Zeit nicht zur Normalität zurückehren können. Ich danke allen, die gespendet haben oder dies noch tun wollen.“ Mit einem Benefiz-Fußballspiel der AGARP-Auswahl gegen die Polizeidirektion Mainz, am 3.Oktober im Alzeyer Wartbergstadion, sollen weitere Mittel für die Flutopfer gesammelt werden.

Spendenkonto „Hochwasserhilfe“
Förderverein der Arbeitsgemeinschaft der Beiräte in RLP e.V. c/o AGARP
Sparkasse Mainz
IBAN: DE36 5505 0120 0200 1291 87
BIC: MALADE51MNZ  

Benefiz-Fußballspiel für die Opfer der Flutkatastrophe
AGARP-Auswahl vs. Polizeidirektion Mainz
Sonntag, 3. Oktober 2021, ab 12:30 Uhr
Wartbergstadion (Kaiserstraße, 55232 Alzey)  

Freude über Mitgliederzuwachs

Mit den Beiräten aus Bad Dürkheim (Stadt), Birkenfeld (Kreis), Boppard, Germersheim (Stadt), Limburgerhof und Schifferstadt konnte die AGARP sechs weitere Gremien in ihre Reihen aufnehmen. Insgesamt wurden 13 kommunale Beiräte in den vergangenen zwölf Monaten neu in den Landesverband aufgenommen.

Den Abschluss der Delegiertentagung bildete eine Diskussionsrunde mit Integrationsministerin Katharina Binz, dem Vorsitzenden des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrates Memet Kilic, dem Soziologen Luis Caballero und dem AGARP-Vorsitzenden Kemal Gülcehre. Unter Moderation von Manoyla Pekdemir und Dr. Dorothea Fuhr diskutierten die Teilnehmer:innen über „Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund“ und „Rechtsextremismus“. Unter allen Teilnehmer:innen des Podiums herrschte Einigkeit, über die Notwendigkeit eines allgemeinen Wahlrechts auf kommunaler Ebene. Echte Integration gelingt nur über Teilhabe, darin waren sich alle einig. Integrationsministerin Binz betonte, dass das allgemeine kommunale Wahlrecht auch im neuen Koalitionsvertrag der rheinland-pfälzischen Landesregierung steht.

Der Diskussionsrunde vorangestellt war ein Impulsreferat von Luis Caballero, dem es gelang beide Themen in seinem Vortrag zu verknüpfen.

In seinem Schlusswort nutzte Gülcehre die Gelegenheit, den beiden Vorsitzenden der örtlichen Beiräte, Dr. Irene Lamberz (Kandel) und Ziya Yüksel (Landkreis Germersheim), für die Vermittlung des Veranstaltungsortes zu danken. Ebenso dankte er Frau Jutta Wegmann, stellvertretend für die Stadt Kandel.

AGARP-Kandidat*innencheck geht in die nächste Runde!

Der AGARP-Kandidat*innencheck im Superwahljahr 2021 geht in die nächste Runde! Am 4. September stellen sich erneut rheinland-pfälzische Spitzenkandidat*innen unseren Fragen. Diesmal steht die Bundestagswahl am 26. September im Mittelpunkt. Los gehts um 18:30 Uhr, Anmeldungen zur Online-Veranstaltung werden durch die AGARP-Geschäftsstelle unter agarp[at]agarp.de entgegengenommen.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Teilprojekts „VielfaltErzählt“ in
Kooperation mit Förderverein des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrats e.
V. statt.

Veranstalter sind der Förderverein des Bundeszuwanderungs- und
Integrationsrats e. V. und AGARP.

Die Finanzirung erfolgt im Rahmen des Bundesprogramms „Strukturförderung
von Migrantenorganisationen“ sowie durch Mittel der AGARP.

AGARP diskutiert mit Landtagskandidat*innen

Mainz. Am 14. März wird in Rheinland-Pfalz ein neuer Landtag gewählt. Aus diesem Anlass lud der Landesverband der kommunalen Beiräte für Migration und Integration (AGARP) am vergangenen Mittwoch die Kandidat*innen Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD), Gerd Schreiner (CDU), Phillip Fernis (FDP), Katharina Binz (Grüne) und David Schwarzendahl (LINKE) zu einer Online-Diskussionsrunde ein.

Unter der Moderation von Dr. Dorothea Fuhr und Werner Ruprecht stellten sich die Diskussionsteilnehmer*innen Fragen, die zuvor  von AGARP-Mitgliedern eingereicht wurden. In vier übergeordneten Themenblöcken (Bildung, Gesundheit, Wirtschaft und Innenpolitik und Innovation und Zukunft) wurde hauptsächlich über migrationspolitische Themen und die Belange der zugewanderten Mitbürger*innen in Rheinland-Pfalz sowie die Situation geflüchteter Menschen gesprochen. Die Kandidat*innen nahmen die Möglichkeit wahr, über Ihre Ideen im Bereich Bildung, Digitalisierung und Pflege und über Vorhaben wie ein Antidiskriminierungsgesetz für Rheinland-Pfalz zu sprechen. Dabei wurde immer wieder die Wichtigkeit der migrantischen Bevölkerung und die Notwendigkeit von Zuwanderung für Rheinland-Pfalz betont.

„Das war eine spannende Diskussionsrunde und im Superwahljahr 2021 wäre ein ähnliches Format vor den Bundestagswahlen denkbar. Die große Resonanz von gut 80 Zuschauer*innen hat mir das heute noch einmal bestätigt“, äußert sich AGARP-Vorsitzender Kemal Gülcehre zufrieden.

Die AGARP bedankt sich bei allen Teilnehmer*innen für den regen und fairen Austausch. Besonders bedanken möchten wir uns bei Frau Ministerpräsidentin Dreyer, für ihr Grußwort zur Veranstaltung und die darin zum Ausdruck gebrachte Wertschätzung und Würdigung für die Arbeit der AGARP.Die Aufzeichnung der knapp zweistündigen Veranstaltung mit allen Antworten der Kandidat*innen steht auf der Homepage der AGARP zur Verfügung (Link zum Video).Vor und während der Veranstaltung hatten die Zuschauer*innen zudem die Möglichkeit, den Kandidat*innen weitere Fragen zu stellen. Die nichtbeantworteten Themen werden den Parteien im Nachgang an die Veranstaltung als Fragenkatalog zur schriftlichen Beantwortung zur Verfügung gestellt und später ebenso auf der AGARP-Homepage veröffentlicht.